12.10.21 ZDF- Bitte Gürtel enger schnallen

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
ich erhebe Programmbeschwerde gegen einen Beitrag der "Heute"-Sendung vom 29.9.2021.
 
 
Bei Minute 8:55 geht es in der Sendung um die Löschung des Mediums des russischen Senders RT in Deutschland im Internet
durch den US-Konzern YouTube am 28.9.2021.
Es folgt ein Beitrag von Andreas Kynast in dem belegt werden soll, warum die Löschung von RT berechtigt sein soll.
Auszug:
 
"(...) Youtube teilt mit, die Videos seien gesprerrt, weil sie unsere Richtlinien gegen Covid-Missinformation verletzt haben.
Kein neuer Vorwurf. RT Deutsch wird von Pandemie-Beginn an für Desinformation kritisiert."
 
Hier wird in der Sendung ein Artikel und die Schlagzeile eingeblendet, der auf RT Deutsch erschienen ist:
 
"Bitte Gürtel enger schnallen! – Bundespräsident Steinmeier stimmt Deutsche auf Entbehrungen ein"
 
 
Weiter im ZDF-Beitrag Andreas Kynast, der die Schlagzeile/Überschrift des RT-Beitrages zitiert und anschließend sagt:
 
"Bitte Gürtel enger schnallen, das hat Bundespräsident Steinmeier nie gesagt"
 
Darum wäre dies eine eine Falschbehauptung. Das ist aber falsch. RT hat nie behauptet, dass der Bundespräsident das gesagt hätte.
Darum lautet die Überschrift des Beitrages auch:
 
- Bitte Gürtel enger schnallen! – Bundespräsident Steinmeier stimmt Deutsche auf Entbehrungen ein -
 
Hätte RT diese Worte dem Bundespräsidenten in den Mund gelegt, hätte es diese in Anführungszeichen setzten müssen.
Im gesamten Beitrag von RT ist dies auch nicht der Fall; Steinmeiers Worte werden dort richtig zitiert:
 
"Wahr ist, die Zeit wird nicht spurlos an uns vorbeigehen. Wir werden einiges von dem gemeinsam erarbeiteten Wohlstand preisgeben."
 
Fazit:
 
In diesem Artikel wurde von RT in der Überschrift ein journalistisch gängiges Stilmittel der Überspitzung verwendet.
Im darauffolgenden Beitrag werden die Aussagen Steinmeiers korrekt zitiert.
 
Dann erwähnt Andreas Kynast im Beitrag eine weitere Schlagzeile eines Artikels von RT, der angebliche Desinformation belegen soll:
 
"Auch Karl Lauterbachs angeblicher Satz könnten Sport komplett verbieten, ist falsch."
 
Hier der entsprechende RT-Beitrag:
 
 
Die Überschrift:
 
"Geisterfahrer Lauterbach? "Könnten Sport komplett verbieten"
 
Im darauffolgenden Beitrag wird auf eine Aussage von Lauterbach von November 2020 verwiesen:
 
"Sollten sich die Fallzahlen nicht gut entwickeln, "dann könnte ich mir gut vorstellen, dass wir den Freizeitsport und auch den Profisport, zumindest den Hallensport, komplett verbieten"
 
In der Überschrift des RT-Artikels wurden also die von Lauterbach verwendeten Worte "Freizeitsport", "Profisport" und "Hallensport" zu "Sport" 
zusammengefasst.
 
Andere Medien in Deutschland haben es genauso gemacht:
 
Bei T-Online:
 
"Lauterbach: "Sport könnte verboten werden"
 
 
Fazit:
 
Auch dieser Beitrag von RT entspricht gängiger journalistischer Praxis, die Behauptung von Andreas Kynast ist falsch.
 
Interessanterweise wurde in diesem ZDF-Beitrag nicht auf die Videos hingewiesen, wegen denen YouTube  RT gelöscht hat.
Dabei handelt es sich:
 
- Um ein Interview mit dem Epidemiologen Friedrich Pürner.
 
- einen Bericht über den Geschäftsführer des größten griechischen Pharmakonzerns VIANEX S.A., Dimitris Giannakopoulos, der sich nicht gegen      COVID-19 impfen lassen möchte. Ein Bericht, der bereits vorher vom Onlinemagazin Telepolis aufgegriffen wurde.
 
- ein Beitrag über den sog. "Stiftung Corona-Ausschuss",  wo sich eine Reihe von Wissenschaftlern und Ärzten zur Corona-Impfung äußern.
 
- ein Beitrag über den Schweizer Immunologen Beda Stadler, wie er in Schweizer Zeitungen die Schweizer Corona-Politik kritisiert.
 
Alle Beiträge erfüllten den Pressekodex.
 
Abschlussbemerkung:
 
Der Videokanal von RT Deutsch hatte eine große Reichweite und hohe Abonnementszahlen, die sogar andere bekannte Nachrichtenformate übertrafen.
RT besetzte eine Nische, die von vielen Rezipienten genutzt wurde, um sich bei relevanten Themen eine umfassende Meinung bilden zu können.
Die jetzt erfolgte Löschung wurde von anderen Medien in Deutschland zum Teil mit Häme begleitet. Dies darf damit erklärt werden, dass man
über die Ausschaltung von Konkurrenz durchaus erfreut ist.
In diesem Zusammenhang wirkt es befremdlich und irritierend, dass der öffentlich-rechtliche Sender ZDF sich daran beteiligt, in dem er anhand
ungeeigneter Beispiele die Löschung von RT zu rechtfertigen versucht, anstatt die Löschung eines Mediums in Deutschland, wo die Pressefreiheit gilt, durch einen Privatkonzern, kritisch zu hinterfragen; noch dazu wo das ZDF sich, richtigerweise, für Pressefreiheit in anderen Ländern,
vornehmlich jenen, die nicht zum Westen gehören, mehr oder weniger vehement einsetzt.
Zurecht vermutet die russische Führung zumindest eine schweigende Zustimmung der Bundesregierung, die seit Beginn des Ukrainekonflikts
das Medium RT Deutsch als eine Art "Feindsender" stilisiert, ebenso auch von anderen deutschen Medien, weil Konsumenten darin auch die russische Sichtweise zum Ukrainekonflikt in Erfahrung bringen können, und weiterhin RT, ohne Belege, Desinformation vorwirft.
Dass der Konzern YouTube nicht nur einzelne Videos, sondern den gesamten Kanal von RT Deutsch gelöscht hat, mit all den Reportagen aus 
dem Bürgerkriegsgebiet in der Ukraine, oder auch aus Syrien und Afghanistan, spricht in diesem Zusammenhang für sich. Deswegen spricht die
russische Führung hier auch von einem beispiellosen Akt.
 
Ich bitte um eine Eingangsbestätigung.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Bernhard Moser
 

 
11.10.21
 

Sehr geehrte Zuschauerin, sehr geehrter Zuschauer,

 

vielen Dank für Ihre Eingabe, deren Eingang bei der Geschäftsstelle des ZDF-Fernsehrats wir hiermit bestätigen. Der Fernsehrat betrachtet Rückmeldungen der Zuschauer als wichtigen Bestandteil seiner Arbeit. Denn eine seiner zentralen Aufgaben ist es die Programme und Onlineangebote des ZDF zu beaufsichtigen. Grundlage für die Beurteilung sind die staatsvertraglichen Bestimmungen und Richtlinien, insbesondere die vom Fernsehrat erlassenen Richtlinien für Sendungen und Telemedienangebote und die Richtlinien für den Jugendschutz.

 

Ihr Anliegen wird von uns geprüft. Sollten die Voraussetzungen für eine förmliche Programmbeschwerde nach § 21 Abs. 2 der ZDF-Satzung vorliegen, erhalten Sie von der Vorsitzenden des ZDF-Fernsehrates eine entsprechende Mitteilung. Sie können dessen ungeachtet aber sicher sein, dass wir auch die anderen Anregungen zum Programm und jede Programmkritik an die entsprechende Stelle im Haus weiterleiten. Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie unter datenschutz.zdf.de.

 

Näheres zu den Aufgaben und zur Arbeit des Fernsehrates finden Sie unter fernsehrat.zdf.de.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Geschäftsstelle Fernsehrat


 19.10.21

Sehr geehrter Herr Moser, 

 

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 11. Oktober, in der Sie die “heute”-Sendung um 19 Uhr vom gleichen Tag ansprechen. Ihre E-Mail wurde zuständigkeitshalber an mich weitergeleitet. Gerne möchte ich Ihnen hiermit antworten. 

 

Sie kritisieren die Berichterstattung über die Sperrung des YouTube-Kanals von RT. In dem Beitrag wurden beispielhaft zwei Belege für Desinformation durch RT erbracht. Zum einen die Verfälschung eines Zitats von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Am 23. November 2020 schreibt RT Lauterbach in einer Überschrift folgendes wörtliches Zitat zu: Geisterfahrer Lauterbach: „Könnten Sport komplett verbieten“. In Wahrheit hat Lauterbach gesagt: Sollten sich die Fallzahlen nicht gut entwickeln, „dann könnte ich mir gut vorstellen, dass wir den Freizeitsport und auch den Profisport, zumindest den Hallensport, komplett verbieten“ Das von RT als wörtliche Rede verbreitete Zitat ist somit falsch. 

 

Das zweite Beispiel: Am 6. Mai 2020 unterstellte RT in einer Überschrift Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein falsches Zitat: „Bitte Gürtel enger schnallen – Bundespräsident Steinmeier stimmt Deutsche auf Entbehrungen ein.“ In Wahrheit hat Steinmeier die Formulierung „Bitte Gürtel enger schnallen“ nie verwendet. 

 

RT hat dieses erfundene Zitat mehrmals zu verbreiten versucht. Im Mai 2020 begann RT-Mitarbeiter Florian Warweg auf der Bundespressekonferenz eine Frage damit: „Bundespräsident Steinmeier hat ja in seiner Corona-Ansprache erklärt, es sei jetzt Zeit, dass wir alle den Gürtel etwas enger schnallen müssen.“ Darauf reagierte das Bundespresseamt wenig später mit einer schriftlichen Erklärung, in der es mitteilt, das Zitat stamme „mitnichten aus der Ansprache des Bundespräsidenten. Es taucht – wie eine Google-Suche zeigt – lediglich in einer Überschrift eines Berichts von RT Deutsch zwei Wochen nach der Ansprache auf.“ 

 

Dass wir die Löschung des Kanals von RT mit „Häme begleitet“ hätten, weise ich zurück. Wir haben von der Entscheidung des Privatunternehmens berichtet und die Begründung sachlich dargestellt. 

 

Ich danke Ihnen, sehr geehrter Herr Moser, für die kritische Begleitung unserer Sendungen. In der Hoffnung, Ihre Bedenken mit meinen Ausführungen ausgeräumt zu haben, würde ich mich freuen, wenn Sie dem ZDF-Programm auch weiterhin als interessierter und durchaus kritischer Zuschauer erhalten bleiben. 

 

Mit freundlichen Grüßen 

 

Dr. Peter Frey 

_______________________________________

ZDF
Dr. Peter Frey
Chefredakteur
55100 Mainz
Deutschland

Web: zdf.de


Mit dem Zweiten sieht man besser


 22.10.21

Sehr geehrte Damen und Herren des ZDF-Fernsehrates,
 
der Vorwurf der Desinformation an ein Medienunternehmen ist sehr schwerwiegend und würde, falls er zutreffend wäre, das Vertrauen
in dieses Medienformat, berechtigterweise, nachhaltig beschädigen.
In seiner Hauptnachrichtensendung vom 29.9.21, der HEUTE-Sendung um 19 Uhr, hat das ZDF genau diesen Vorwurf gegenüber dem Medium 
RT Deutsch erhoben, um die Löschung des Videokanals des russischen Senders RT durch das US-Unternehmen YouTube, das zum Google-Konzern gehört, zu rechtfertigen, indem es zwei Beispiele angeblicher Desinformation durch RT thematisierte.  
Die Definition von Desinformation lautet lt. Duden: "bewusst falsche Information zum Zwecke der Täuschung"
In meiner daraufhin erhobenen Programmbeschwerde habe ich aufgezeigt, dass es sich hierbei aber keineswegs um Desinformation handelt.
Die Antwort, die ich dann vom Programmverantwortlichen des ZDF, Herrn Chefredakteur Dr. Peter Frey erhalten habe, kann aber meinen 
Vorwurf, dass die Beschuldigung des ZDF an RT, Desinformation zu verbreiten, haltlos ist, nicht entkräften. Im Gegenteil, hat mich die erhaltene Antwort sehr erstaunt. Aus folgenden Grund:
 
Beide Überschriften von den thematisierten RT-Beiträgen hatte der HEUTE-Sendung-Beitrag vom 29.9.21 als "Desinformation" und als "falsch" bezeichnet.
In der Antwort schrieb mir Herr Dr. Frey, beide male hätte RT dort sowohl Herrn Karl Lauterbach, als auch den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier [sic] "falsch zitiert".
Im Duden heißt es hierzu:
 
"Anführungszeichen stehen vor und hinter wörtlich wiedergegebenen Äußerungen und Gedanken (direkter Rede) sowie wörtlich wiedergegebenen Textstellen (Zitaten) <§ 89>"
 
In der ersten Überschrift des vom ZDF aufgeführten Beispiels von angeblicher Desinformation durch RT heißt es in der Überschrift:
 
Geisterfahrer Lauterbach? "Könnten Sport komplett verbieten" -
 
 
Mit dem Wort "Sport" und dem Lauterbach-Zitat, hat RT die Äußerung von Karl Lauterbach, Freizeitsport und
Teile des Profisports zu verbieten, zu dem Wort "Sport" zusammengefasst. Das kann man als Formfehler bezeichnen. Inhaltlich ist es korrekt.
Mit Desinformation, so wie es auch lt. Duden definiert ist, hat das aber überhaupt nichts zu tun.
Weitere Medien in Deutschland haben es auch genauso praktiziert.
 
In der zweiten Überschrift des vom ZDF aufgeführten Beispiels von angeblicher Desinformation durch RT heißt es:
 
- Bitte Gürtel enger schnallen! – Bundespräsident Steinmeier stimmt Deutsche auf Entbehrungen ein -
 
 
Im Antwortschreiben hierzu behauptet HerrDr. Frey:
 
"Das zweite Beispiel: Am 6. Mai 2020 unterstellte RT in einer Überschrift Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein falsches Zitat:"
 
Das ist falsch! Denn wie wir aus dem Duden erfahren haben:
 
 "Anführungszeichen stehen vor und hinter wörtlich wiedergegebenen Äußerungen (..)(Zitaten)"
 
RT hat hier aber keine Anführungszeichen gesetzt hat, es ist somit auch kein "falsches Zitat", wie Herr Dr. Frey behauptet, sondern überhaupt kein
Zitat, sondern lediglich eine zulässige überspitzte Formulierung, wie sie im journalistischen Tagesgeschäft gang und gäbe ist.  Weiter im besagten Artikel hingegen zitiert RT Bundespräsident Steinmeier dann auch wirklich:
 
"'Wahr ist, die Zeit wird nicht spurlos an uns vorbeigehen. Wir werden einiges von dem gemeinsam erarbeiteten Wohlstand preisgeben.'"
 
 
Fazit:
 
Bereits ein zweimaliger Blick in den Duden lässt erkennen, dass der Vorwurf des ZDF und auch von Herrn Dr. Frey an RT Deutsch, es 
verbreite falsche Zitate und betreibe Desinformation, unzutreffend ist. Doch das m. E. wahrscheinliche Hauptziel dieses von mir kritisierten ZDF-
Beitrages hat das Führungspersonal des ZDF erreicht. Millionen Zuschauern wurde am 29.9.21.um 19 Uhr vom ZDF abends erklärt, das russische 
Medium RT Deutsch sei so schäbig, zur Corona-Krise Desinformation und Falschbehauptungen zu verbreiten, so dass der US-Konzern YouTube 
zurecht eingeschritten ist und den Videokanal von RT komplett gelöscht hat. Wer überprüft daraufhin schon noch die Originalbeiträge von RT? 
 
Nicht nur das ZDF versucht auf zweifelhafte Art und Weise RT Desinformation vorzuwerfen. Auf Nachfrage des Onlinemagazins Telepolis bei YouTube worin diese Desinformation über Corona von RT konkret bestehen würde, antwortete der Konzern nur mit allgemeinen Textbausteinen,
ohne konkrete Verfehlungen zu benennen, weshalb er den Videokanal von RT gelöscht hat.
 
In der Hoffnung auf Selbstreflexion und Fairness des ZDF gegenüber RT, sollte deshalb in diesem Zusammenhang eine Korrektur auf der entsprechenden Internet-Seite des ZDF folgen. Chefredakteur Herr Dr. Frey schreibt hierzu:
 
"Als Journalisten fühlen wir uns den Prinzipien von Faktentreue, Trennung von Bericht und Kommentar, von Vielfalt verpflichtet. Aber wir wissen auch: Wer 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche sendet, im TV wie online, dem unterlaufen trotz aller Anstrengungen von Redaktion und Korrespondenten auch Fehler. Dazu bekennen wir uns. Deshalb haben wir auf heute.de nach dem Vorbild der "New York Times" die Rubrik "Korrekturen" eingerichtet. Auf dieser Seite weisen wir auf Fehler, die wir in der Berichterstattung gemacht haben, hin und korrigieren sie. Das können Fehler oder Unkorrektheiten sein, die wir in selbstkritischer Betrachtung unserer Arbeit selbst erkennen, aber auch solche, auf die uns Betroffene, Experten oder unser Publikum aufmerksam machen.(...)"
 
 
Chefredakteur Herr Frey hat außerdem behauptet, ich hätte geschrieben, dass das ZDF die Löschung von RT mit Häme begleitet hätte.
Das ist unzutreffend. Ich habe darauf hingewiesen, dass andere Medien die Löschung von RT mit Häme begeleitet hätten, und sich das
ZDF mit dem von mir kritisierten Beitrag mit an der Medienkampagne gegen RT beteiligt.
 
Sehr geehrte Fernsehräte,
 
der Vorwurf des ZDF an RT, angeblich Flaschbehauptungen und Desinformation zu verbreiten, im Zusammenhang mit der Löschung des 
Videokanals dieses Senders durch YouTube, ist so schwerwiegend, dass hier die Gegenprobe angebracht ist. Also, wie hält es das ZDF selbst bei dieser Thematik, um die es hier geht?
 
Im vergangenen Jahr wurde in einem Beitrag in dem ZDF-Polit-Magazin “Berlin Direkt” durch eine leitende ZDF-Redakteurin der frühere Herausgeber der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”, Hugo Müller-Vogg, mit einem verkürzten Zitat in die Nähe von Antisemitismus gerückt.
In einem Interview mit ihm wurde eine wichtige Passage aus einer Antwort durch das ZDF einfach herausgeschnitten.
Müller-Vogg hatte sich juristisch gegen die von ihm beklagte Verleumdung gewehrt und bekam im Juli 2021 vom Landgericht Hamburg in vollem Umfang recht. Müller-Vogg hat nie eine Entschuldigung vom ZDF erhalten.
 
2015 hatte die ZDF-Heute Show mit einem verfälschten Zitat aus einer jungen Linken eine Rechte gemacht. Später entschuldigte sich
Oliver Welke dafür.
 
Nach Recherchen von Correctiv und journalist von Januar 2020 stimmten in mehreren Berichten von Hans-Ulrich Gack, Leiter des ZDF-Studios in Kairo, die ausgestrahlten Zitate der arabischen Gesprächspartner nicht mit der Übersetzung durch Gack überein. 
 
Verehrte Damen und Herren,
 
erfahrungsgemäß werden alle Programmbeschwerden von Zuschauern und Beitragszahlern an das ZDF durch den ZDF-Fernsehrat abgewiesen,
unabhängig von deren Berechtigung.
Darum erwarte ich hier auch nichts anderes. Allerdings sollte in diesem Fall Ihrerseits bedacht werden, dass, wenn sich der ZDF-Fernsehrat wie üblich uneingeschränkt der Sichtweise der Führung des ZDF anschließt, er gleichzeitig einer möglichen Löschung des Videokanals des ZDF 
durch YouTube wegen Desinformation auch zustimmen würde, aufgrund der vorhin aufgeführten Beispiele.
Dennoch bitte ich Sie um eine kritische und unabhängige Prüfung meiner Programmbeschwerde.
 
Hochachtungsvoll
 
Bernhard Moser

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