„Wuhan – Chronik eines Ausbruchs“

1.7.2020

Sehr geehrter Herr Dr. Gniffke, sehr geehrter Herr Utz,
 
ich möchte darauf zurückkommen, dass Sie die Dokumentation "Die Story im Ersten: Wuhan – Chronik eines Ausbruchs" 
kurz vor der geplanten Ausstahlung zurückgezogen haben.
Unbeabsichtigterweise haben Sie damit aufgezeigt, wie sehr Sie mit zweierlei Maß messen.
 
"Bei der intensiven redaktionellen und rechtlichen Prüfung war es dem SWR wichtig, dass der Film allen journalistischen und juristischen Ansprüchen genügt."
 
https://www.swr.de/unternehmen/kommunikation/pressemeldungen/swr-wuhan-2020-104.html
 
Da stellt sich doch die Frage, warum diese Maßstäbe dann nicht mehr gelten, wenn es um Krieg und um geopolitische Themen 
geht. Da wird der Schwerpunkt der Filmbeitäge stets darauf gelegt, auf welcher Seite die beteiligten Konfliktparteien sich 
befinden. Sind diese im transatlantischen Bündnis vertreten, oder ist die beteiligte Konfliktparteie auf dessen Seite, 
werden diese nun gepriesenen "journalistischen Ansprüche" gerne beiseite gelassen.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um den Syrienkrieg, den Krieg im Jemen, den Afghanistankrieg und dem Ukrainekonflikt.
 
"Wie der SWR erst am gestrigen Sonntag erfahren hat, kann die  beauftragte Produktionsfirma dem SWR nicht die erforderlichen Rechte am verwendeten Filmmaterial des China Intercontinental Communication Center (CICC) einräumen. Damit fehlt eine Grundvoraussetzung für die beim SWR gültigen journalistischen Standards für das Verwenden von fremdem Rohmaterial. Da eine einvernehmliche und für den SWR akzeptable Rechteklärung zwischen dem Produzenten und CICC leider nicht erreichbar erscheint, plant der SWR derzeit keine Ausstrahlung."
 
https://www.swr.de/unternehmen/kommunikation/pressemeldungen/swr-wuhan-2020-104.html
 
Gerade beim Syrienkrieg haben Sie sich nie um "journalistische Standards" geschert, wenn das für Ihre Beiträge verwendete Filmmaterial nur die für Sie "richtige" Stossrichtung vorgab. Egal ob es sich um Handyaufnahmen aus "Rebellengebieten" handelte, dem "Aleppo-Media-Center", dem "Idlib-Media-Center", oder um inszenierte Filmaufnahmen der berüchtigten "Weißhelme" von "Giftgasangriffen".
 
Es ist auch klar, dass Ihr Argument mit den Bildern von CICC schließlich nur vorgeschoben ist. Sie haben dem Druck der Presse nachgegeben, weil China ja "schlimm und böse" zu sein hat. Leider ist das natürlich zu durchschaubar.
Am Schluss zählt dann halt doch immer noch die Regierungslinie, wie auch jetzt wieder gut beim Thema "Corona" zu beobachten ist.